
Anfänger-Guide: Abstrakte Bilder malen
Sie möchten mit abstrakter Malerei Ihre Kreativität entfalten? Lesen Sie hier alle wichtigen Infos und Tipps, wie Sie das abstrakte Malen lernen, welche Ausstattung Sie brauchen und an welchen Techniken Sie sich versuchen können. Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung gestalten Sie schon bald Ihr eigenes abstraktes Kunstwerk!
Abstrakt Malen mit Acryl: Das Wichtigste zuerst
- Abstrakte Malerei ist losgelöst von Gegenständen oder Figuren. Künstler verleihen Gefühlen und Stimmungen mit Formen, Farben und Linien Ausdruck.
- Gerade für Anfänger, die abstrakt zu malen lernen wollen, sind Acrylfarben ideal. Denn diese sind kostengünstig, leicht zu verwenden und vielseitig.
- Für den Anfang brauchen Sie nicht viel: eine kleine Auswahl an Acrylfarben, ein Pinsel und eine Leinwand reichen aus, um mit der abstrakten Malerei anzufangen.
- Malen Sie nicht zu verkopft – „einfach ausprobieren“ ist die Devise bei der abstrakten Malerei. Es könnte ja gut werden!
Gut zu wissen: Ölfarben sind für Malanfänger weniger gut geeignet: Grundwissen über den Umgang mit Ölfarben und ein gewisses Vordenken sind wichtig. Patzer lassen sich bei Ölfarben außerdem weniger leicht beheben. Für den Anfang empfehlen wir Ihnen daher das Malen mit Acrylfarben. Lesen Sie mehr zum Unterschied zwischen Acryl- und Ölfarben.
Grundlagen der abstrakten Malerei
Bevor es wirklich losgeht, schadet es nicht, sich ein wenig Grundwissen über abstrakte Malerei anzueignen.
Was ist abstrakte Malerei?
Abstrakte Malerei (von lat. abstrahere – loslösen, trennen) ist „losgelöst vom Gegenständlichen“. Unter abstrakter oder gegenstandsloser Malerei versteht man verschiedene Kunstströmungen, die nicht die reale Natur, Figuren oder Gegenstände abbilden. Vielmehr schaffen abstrakte Künstler Kompositionen aus Farben, Linien, Kontrasten und Formen.
Was sollte man wissen, wenn man damit selbst beginnen möchte?
Als Anfänger sollten Sie auf keinen Fall zu verkopft ans Malen gehen. Lassen Sie Ihrer Fantasie und Kreativität freien Lauf und probieren Sie sich aus. Es schadet jedoch nicht, wenn Sie sich zunächst zu Farben, Pinseln und Maltechniken informieren.
Tipp: Lassen Sie sich bei einem Spaziergang oder von Musik inspirieren und bringen Sie Ihre Stimmung anschließend auf die Leinwand.
Welche Stile gibt es?
Abstrakte Kunst ist ein Sammelbegriff für viele unterschiedliche moderne Kunststile. Neben Kubismus, Konstruktivismus oder geometrischer Abstraktion gehören auch Fluid Painting, Figurative Abstraktion und Action Painting zur abstrakten Malerei.
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Übrigens: In unserem Magazin stellen wir Ihnen berühmte abstrakte Künstler vor, deren Werke Ihnen vielleicht Inspiration für Ihre eigene Kunst liefern.
Grundausstattung: Das brauchen Sie für Ihre Acrylmalerei
Um mit der abstrakten Malerei anzufangen, brauchen Sie erst mal gar nicht so viel:
- Acrylfarben (z.B. Primärfarben-Set aus Weiß, Schwarz, Magenta/Rot, Cyan/Blau und Gelb)
- Pinsel in verschiedenen Stärken(evtl. auch weitere Malwerkzeuge wie Spachtel oder Schwamm)
- Maluntergrund – am besten eine kleine Leinwand, aber auch auf Papier oder Karton lässt sich mit Acryl wunderbar malen.
- altes Hemd/Malkittel
Optional können Sie noch Folgendes im Künstlerbedarf besorgen:
- einen Malteller, um die Farben zu mischen (wahlweise z. B. auch ein alter Teller oder eine Holzplatte)
- eine Grundierung (etwa Künstlergrundierfarbe oder Acrylbinder), falls Sie die Leinwand grundieren möchten (empfohlen)
Übrigens: Eine Staffelei brauchen Sie für die abstrakte Acrylmalerei nicht. Sie legen Ihre Leinwand einfach flach auf einen Tisch.



Abstrakt malen: 3 Techniken mit Acrylfarben
Wenn Sie abstrakt malen lernen, werden Sie schnell feststellen, wie viele unterschiedliche Möglichkeiten es gibt, Farbe auf die Leinwand zu bringen und besondere Effekte zu schaffen. Wir stellen Ihnen drei Beispiele vor, die sich für Anfänger in der abstrakten Acrylmalerei gut eignen.
1. Lasurtechnik
Bei dieser Maltechnik werden sogenannte Lasuren, das sind dünne, halbtransparente Farbschichten, übereinander auf den Malgrund aufgetragen. Bekannt ist die Lasurtechnik aus der Aquarellmalerei, aber auch mit Acrylfarben lassen sich tolle Effekte erzielen. Wichtig ist, dass Sie die Farben vor dem Lasieren gut mit Wasser verdünnen, da Acrylfarben grundsätzlich sehr dickflüssig und deckend sind. Die untere Farbschicht sollte zudem bereits trocken sein, wenn sie die nächste Farbschicht darüber auftragen.
In diesem Video der Künstlerin Gerda Lipski erfahren Sie mehr über die Lasurtechnik und wie Sie damit Schritt für Schritt ein abstraktes Bild malen können:
2. Nass-in-Nass-Technik
Bei dieser Technik gehen Sie ähnlich wie bei der Lasurtechnik vor, das heißt. Sie tragen nacheinander mehrere Farbschichten auf. Mit dem Unterschied, dass Sie nicht erst warten, bis die untere Schicht trocken ist. Sie malen also „nass in nass“.
Tipp: Um beim Malen nicht in Stress zu geraten, kann Trocknungsverzögerer nützlich sein, der die Farbe länger feucht hält.
3. Spachtel- oder Schwammtechnik
Wie der Name schon sagt: Statt mit einem Pinsel arbeiten Sie mit einem Schwamm oder einem Spachtel.
Mit der Spachteltechnik lassen sich die dickflüssigen Acrylfarben wunderbar mit dem Spachtel oder Malmesser auf den Malgrund auftragen. So entsteht mehr Tiefe, Sie können plastische Strukturen auf die Leinwand bringen und Lichteffekte nutzen – ein berühmter Künstler, der mit der Spachteltechnik arbeitete, war übrigens Vincent van Gogh!
In diesem Video zeigt Ihnen Künstlerin Gerda Lipski wie die Spachteltechnik funktioniert:
Probieren Sie auch die Schwammtechnik aus: Dabei tupfen Sie die Acrylfarbe mit einem Schwamm auf den Malgrund. So kreieren Sie lebendige und zugleich dezente Muster. Sie können die Schwammtechnik auch mit anderen Maltechniken verbinden: Tupfen Sie beispielsweise einen Hintergrund mit dem Schwamm und malen Sie mit dem Pinsel darüber oder setzen Sie mit dem Schwamm dekorative Akzente auf Farbflächen.
Sehen Sie in diesem Video von KreativstattAndrea ein Beispiel dafür, wie Sie mit dem Schwamm ein abstraktes Gemälde entstehen lassen:
Los geht's: Als Anfänger abstrakte Bilder malen
Genug der Theorie! Jetzt kann es endlich mit dem Malen losgehen. Lesen Sie, wie Sie Schritt für Schritt Ihr erstes abstraktes Bild malen.
Vorbereitung
Bevor Sie Farbe auf die Leinwand bringen, bereiten Sie zunächst alles, was Sie brauchen, vor:
- Schnappen Sie sich ein altes Hemd oder einen Malkittel – im Eifer des Gefechts bekommen Sie bestimmt den einen oder anderen Farbspritzer ab.
- Legen Sie außerdem Ihr Material bereit: den Malgrund (am besten eine kleine Leinwand), Pinsel (alternativ oder zusätzlich Spachtel oder Schwamm) und Acrylfarben. Auf einem Malteller (es reicht anfangs auch ein alter Teller oder eine Holzplatte) können Sie später die Farben mischen. Möchten Sie die Leinwand grundieren, benötigen Sie außerdem Grundierung, etwa Künstlergrundierfarbe oder Acrylbinder.
- Die Leinwand legen Sie am besten flach auf einen Tisch. Diesen decken Sie vorsorglich mit Zeitungspapier ab.
Ihr erstes abstraktes Gemälde malen
Dann können Sie auch schon mit dem Malen beginnen und in wenigen Schritten Ihr erstes Kunstwerk erschaffen.
Schritt 1: Leinwand grundieren (optional)
Mit dem Grundieren schaffen Sie die Basis für Ihr Bild. Damit versiegeln Sie die Leinwand, sodass sie die Farbe nicht zu stark aufsaugt. Toller Nebeneffekt – Ihr Gemälde wird haltbarer. Beim Malen mit Acrylfarben ist eine Grundierung zwar nicht zwingend notwendig, doch Sie können damit spannende Effekte schaffen: etwa, indem Sie Ihren Malgrund mit einer bestimmten Farbe, beispielsweise Blau oder Schwarz, grundieren oder durch die Grundierung eine raue Oberflächenstruktur schaffen.
Schritt 2: Farbe auftragen
Ist Ihr Malgrund vorbereitet, geht es auch schon los mit dem Farbauftrag. Egal ob Sie mit Pinsel, Malmesser oder Schwamm arbeiten – lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf! Das Wichtigste ist, dass Sie bei der abstrakten Acrylmalerei Freude haben.


Schritt 3: Farben trocknen lassen und freuen
Nach getaner Arbeit lassen Sie die Farbe noch einen Augenblick trocknen. Bei Acrylfarben geht das relativ schnell. Machen Sie eine kleine Pause, gehen Sie nach draußen – und sehen Sie sich Ihr Werk später mit frischen Augen an. Sie können stolz auf sich sein – Sie haben Ihr erstes abstraktes Bild gemalt!
Tipps für abstrakte Malerei
Bei der abstrakten Malerei haben Sie kein konkretes, realistisches Motiv vor Augen. Vielmehr geht es darum, „von innen nach außen“ zu malen: Achten Sie auf Ihre Gefühle und Wahrnehmungen und verleihen Sie diesen beim Malen Ausdruck.
Sinnvoll ist es, vor dem Malen zu überlegen, welche Farben Sie verwenden wollen. Ist Ihnen nach einem besonders farbenfrohen Bild zumute oder wollen Sie es lieber Ton-in-Ton halten?
Als Malanfänger schadet es nicht, wenn Sie sich mit der Farblehre auseinandersetzen und mehr über die Bedeutung von Primärfarben, Sekundärfarben und Tertiärfarben erfahren. Welche Farben passen besonders gut zusammen und welche nicht? Denn gerade bei abstrakten Gemälden spielt die Farbkomposition eine besondere Rolle. Mehr Infos zur Farbtheorie finden Sie zum Beispiel auf daskreativeuniversum.de.
Motive für Anfänger
Während bei der realistischen Malerei das gegenständliche Motiv eine große Rolle spielt, kommt die Inspiration beim abstrakten Malen aus der Gedankenwelt des Künstlers oder der Künstlerin. Ihrer Inspiration können Sie dennoch mit realen Dingen nachhelfen.
Machen Sie einen Spaziergang oder streifen Sie durch Ihren eignen Garten und lassen Sie sich von den Farben und Formen der Natur inspirieren. Eine Baumgruppe, die Spirale eines Schneckenhauses, die bunten Fassaden der Nachbarshäuser, eine Spiegelung im Teich – all das kann wertvolle Anregungen für Ihre Kunst bieten. Je mehr Sie Ihren Blick für diese Details schulen, desto mehr werden Ihre Ideen sprudeln!
Oder gehen Sie ins Museum, um sich von den Werken anderer Künstler beflügeln zu lassen. Inspiration bekommen Sie natürlich auch im KunstLoft-Shop – wir bieten hochwertige, handgemalte Bilder an, bei denen Sie jeden einzelnen Pinselstrich erfühlen können:
FAQ: Wissenwertes rund ums abstrakte Malen mit Acryl
Zum Abschluss sammeln wir einige typische Fragen, die sich (nicht nur) Anfänger rund um die abstrakte Malerei stellen.
Wie beginne ich ein abstraktes Bild?
Beginnen Sie Ihr abstraktes Gemälde, indem Sie eine Grundierung auf den Malgrund (die Leinwand) auftragen. Danach können Sie anfangen, die Farben aufzutragen. Am besten haben Sie sich vorab schon Gedanken gemacht, was Sie darstellen und mit welchem Farbschema Sie arbeiten wollen.
Was braucht man für abstrakte Acrylmalerei?
Für die abstrakte Malerei mit Acryl brauchen Sie als Anfänger gar nicht so viel: Eine Leinwand (wahlweise auch Papier oder Pappe), einen Pinsel (eventuell auch einen Spachtel oder Schwamm) und eine Auswahl an Acrylfarben – dann kann es auch schon losgehen.
Wie bekomme ich Tiefe in ein abstraktes Bild?
Um einem abstrakten Bild Tiefe zu verleihen, gibt es viele unterschiedliche Möglichkeiten. Zum Beispiel sorgen sich überlagernde Formen für mehr Tiefe. Mithilfe der Spachteltechnik lässt sich ebenfalls Tiefe erzeugen, da Sie damit gröbere Strukturen auf der Leinwand platzieren, die in Kontrast zum glatten Untergrund stehen. Auch durch die Anordnung der Farben (warme versus kalte Farben) oder den Kontrast zwischen stark deckenden und verdünnten Farben bekommen Sie mehr optische Tiefe in Ihr Gemälde.
Welche Farben für abstrakte Kunst?
Für Anfänger, die abstrakt malen lernen, eignen sich Acrylfarben besonders gut. Sie sind einfach zu verwenden, lassen sich gut mischen und lassen intensive Bilder in leuchtenden Farben entstehen.
Abstrakte Kunst für Ihre Wände
Malkittel an und los geht’s! Sie wissen jetzt, wie Sie auch als Anfänger problemlos mit dem abstrakten Malen beginnen können. Machen Sie sich nicht zu viele Gedanken, sondern probieren Sie sich nach Lust und Laune aus. Bestimmt können Sie bald schon Ihr Zuhause mit Ihren eigenen Werken schmücken.
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Für mehr Kunstwissen und Inspiration lesen Sie auch folgende Magazinbeiträge:
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Bildnachweis: Bilder: © KunstLoft